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Luft- und Raumfahrt – Rüstungsindustrie

Standards für Elastomere in der Luft- und Raumfahrt-/Rüstungsindustrie

Sämtliche Hersteller von Elastomeren und die von ihnen für die Luft- und Raumfahrt und das Militär hergestellten Produkte müssen strenge Standards erfüllen. Die Hersteller müssen die Standards für die Unternehmen und Organisationen, der Vorschriften, der Qualitätskontrolle und Herstellungsprozesse erfüllen. Die Elastomerprodukte an sich müssen die Material-, Konstruktions-, Funktions und Technologiestandards erfüllen.

Die Luft- und Raumfahrt- und die Rüstungsindustrie sind wirtschaftlich interessant, technisch hochmodern und international miteinander verbunden. Die weltweite Zertifizierung, der Vertrieb und der sichere Betrieb von Luft- und Raumfahrt- und Militärgeräten beruht auf umfassenden, sich überschneidenden Behörden- und Herstellervorschriften und Branchenstandards.

Einige der wesentlichen geltenden Standards für die internationale Luft- und Raumfahrt- und die Rüstungsindustrie sind:

US-amerikanische Militärstandards

Das US-amerikanische Verteidigungsministerium (United States Department of Defense – DOD) hat einen umfassenden Normen- (MIL-STD) und Spezifikationenkatalog erstellt, um die sachgemäße Wartung, Reparatur und Betriebsleistung (MRO) sämtlicher Bauteile und Geräte zu gewährleisten. Diese Normen und Spezifikationen müssen von jedem Lieferanten für das US-amerikanische Militär eingehalten werden. Die Anforderungen von MIL-STD und MIL-SPEC dienen dazu, die Austauschbarkeit, Standardisierung und Schulung für die Komponenten zu maximieren. Aufgrund der Größe und der Umfang der Aufträge des DOD sind viele dieser Normen zu weltweiten Standards geworden.

Die übermäßige Zunahme der strengen Standards innerhalb des US-Militärs hat jedoch auch einige Nachteile mit sich gebracht – unnötige Einschränkungen, höhere Kosten, ein hoher Verwaltungsaufwand für die Lieferkette und die Unfähigkeit, neue Technologien schnell einzuführen. Daher ist das DOD dazu übergangen, seine eigenen Normen nicht mehr umzusetzen. Stattdessen werden nunmehr Industrienormen angesetzt – Qualitätssnormen wie ISO 9000 und ISO 9001, technische Normen wie SAE (AS- und AMS-Reihe) u.a.. Das DOD formuliert die geforderten Funktions- und Leistungsspezifikationen als Ziele, ohne festzulegen, wie diese Ziele erreicht werden sollen.

FAA

Die US-amerikanische Luftfahrtbehörde (Federal Aviation Administration – FAA) regelt und überwacht sämtliche Bereiche der zivilen Luftfahrt in den Vereinigten Staaten. Ihre Abteilung für Flugsicherheit (Aviation Safety – AVS) hat Vorschriften für die nationale Luftfahrt (Federal Aviation Regulations – FAR) entwickelt, die Wartungsanforderungen, Leistungsstandards und Praktiken umfasst, die die Sicherheit der zivilen Luftfahrt gewährleisten.

Viele Länder haben die US-amerikanischen Bundesgesetze (Code of Federal Regulations – CFR) zusammen mit den von der FAA erlassenen Vorschriften für die nationale Luftfahrt (Federal Aviation Regulations – FAR) als nationale gesetzliche Grundlage für ihre Luftfahrtvorschriften übernommen.

ISO

Die Internationale Organisation für Normung (International Organization for Standardization – ISO) ist eine internationale Nichtregierungsbehörde mit Sitz in der Schweiz. Die ISO umfasst Vertreter verschiedener nationaler Normeninstitute und fördert freiwillige weltweite Industrie- und Handelsnormen. Zu den weltweit gültigen ISO-Normen gehören die ISO 9000-Norm für Qualitätsmanagementsysteme und die ISO 9001-Norm, die die Anforderungen erläutert, die für die ISO 9000-Norm erfüllt werden müssen.

SAE

SAE International (früher Society of Automotive Engineers – Verband der Automobilingenieure) ist ein Berufsverband und eine Normenorganisation für Ingenieurswissenschaften. Die SAE koordiniert die Entwicklung technischer Normen für die Transportindustrie basierend auf internationalen besten Praktiken in der Industrie. Die SA hat über 10.000 Normen für Bodenfahrzeuge und die Flugzeugindustrie veröffentlicht. Wichtige Beispiele für SAE -Normen, die für Elastomere gelten, die für die Luft- und Raumfahrtindustrie und die Rüstungsindustrie hergestellt werden, sind SA J200 (Klassifizierungssystem für Kautschukwerkstoffe), die AS-Reihe (Luftfahrtnormen) und die AMS-Reihe (Normen für in der Luftfahrt eingesetzte Werkstoffe). AS 9100 ist ein weithin eingeführtes standardisiertes Qualitätsmanagementsystem für die Luft- und Raumfahrtindustrie, die nicht nur die gesamte ISO 9000-Norm sondern auch zusätzliche Anforderungen an Qualität und Sicherheit umfasst.

ASTM

ASTM International (früher American Society for Testing and Materials) ist eine internationale Standardisierungsorganisation, die freiwillige technische Industriestandards und Tests für Materialien, Produkte, Systeme und Dienstleistungen entwickelt und erstellt. ASTM-Standards wurden für viele staatlichen Vorschriften sowohl in den Vereinigten Staaten als auch international übernommen.

Flugzeughersteller und ihre Standards

Die Luftfahrtindustrie arbeitet in vielen Bereichen zusammen, um bei Bedarf proaktiv neue Standards zu entwickeln. Viele der großen Flugzeughersteller haben zusätzlich zu den in der Branche, für Behörden, auf nationaler und internationaler Ebene geltenden Standards ihre eigenen internen oder geschützten Standards und Prüfprotokolle entwickelt. Einige dieser geschützten Standards sind inzwischen de facto Industriestandards. Einige Beispiele:

Airbus (Europa)

Neben den gelten ISO-, US-amerikanischen und europäischen Normen hat der europäische Konzern Airbus interne Standards mit den folgenden Bezeichnungen entwickelt: ABS (Airbus Standard), AIMS (Airbus Industries Material Specification), AITM (Airbus Industries Test Method) und AIPS (Airbus Industries Process Specification). Die für Elastomerprodukte direkt geltenden Standards sind AITM 2 (Prüfung der Brenn- und Entzündbarkeit) und AITM 3 (Prüfung der Verbrennung und Rauchgastoxizität).

Boeing (USA)

Boeing gehört zu den Unternehmen, die die meisten externen Standards umsetzen, und hat darüber hinaus über 110.000 interne Standards entwickelt. Boeing arbeitet in Standards betreffenden Fragen eng mit politischen Entscheidungsträgern, Behörden, öffentlichen Auftragsvergabestellen und anderen Einrichtungen zusammen. Boeing-Standards, die direkt für Elastomerprodukte gelten, sind BSS 7238 (Prüfung der Dichte der bei der Verbrennung von Feststoffen erzeugten Rauchgase) und BSS 7239 (Testverfahren für bei Verbrennung von Materialien erzeugten Rauchgasen).

Bombardier (Canada)

Bombardier hat interne Handbücher für die Luftfahrt (BM-Reihe), Werkstoff- und Prozessspezifikationen (SMP-Reihe) und Bombardier-Standards erstellt. Der SMP 800-Standard von Bombardier wird weithin zur Prüfung der Oberflächenentzündbarkeit, der Rauchgaserzeugungsrate und der Toxizität von Rauchgasen von Elastomerprodukten verwendet.

Überschneidung der Standards

Es gibt große Überschneidungen zwischen verschiedenen Standards in der internationalen Luft- und Raumfahrt- und der Rüstungsindustrie. Z.B. beziehen sich die Normen ABD 0031, ASTM E-162, BSS 7238, FAR 25 und SMP 800 alle auf die Feuerwiderstandsprüfung für verschiedene Werkstoffe. Welche Norm genau für welches Produkt gewählt wird, kann vom Hersteller und Käufer, der technischen Leistung, und der Eignung für eine bestimmte Konstruktion oder Herstellungsanforderungen abhängen. Im Moment gibt es Bestrebungen in der internationalen Luft- und Raumfahrt- und Rüstungsindustrie die Entwicklung von doppelten Standards zu vermeiden. Stattdessen liegt der Schwerpunkt darauf, die Beteiligung an bestehenden Foren wie der International Aerospace Quality Group (IAQG) zu verstärken, die die Qualitätsstandards für die gesamte Industrie verwaltet.

Wechselbeziehungen zwischen Standards

In der Praxis werden sämtliche international anerkannten Standards derzeit gleichzeitig verwendet. Ein SAE-Bauteilstandard kann sich z.B. auf einen durch eine ASTM-Norm definierten Werkstoff beziehen. Ein AIA (Aerospace Industries Association) -Bauteilstandard zitiert eventuell einen SAE-Standard bezüglich Beschichtungsmaterialien. Ein MIL-SPEC-Standard zu Schutzschaltern kann eine IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers) -Prüfnorm für Installationen zitieren. Die SAE-, ASTM-, MIL-SPEC- und IEEE-Standards können alle für eine einzige technische Zeichnung gelten. Daher muss ein Zulieferer die verschiedenen für ein bestimmtes Produkt geltenden Normen kennen.

Gute Herstellungsmethoden (Good Manufacturing Procedures – GMP)

Sämtliche Hersteller, die an der Lieferkette für die Luft- und Raumfahrt- und die Rüstungsindustrie beteiligt sind, müssen von den entsprechenden Stellen bezüglich der Einhaltung der Richtlinien für Qualitätsmanagementsysteme, AS 9100, AS 9110, AS 9120 oder entsprechende Normen wie die europäischen Normen EN 9100, EN 9110 und EN 9120 zertifiziert sein.

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